Junge Forschung!

Caroline Maas | Florian Aue
Since 04/2021 7 Episoden

JFH#04 Digitale Lebenswelten in Dörfern

Finja Mieth, HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen

05.09.2021 33 min Caroline Maas | Florian Aue

Zusammenfassung & Show Notes

Finja Mieth steht ganz am Anfang ihrer Promotion. Sie ist Stipendiatin im niedersächsischen Promotionsprogramm im Projekt „Digitale Lebenswelten in Dörfern“ in Zusammenarbeit mit der Uni Vechta. Sie ist Absolventin der HAWK und nach einer Zeit in der Praxis als Wirtschaftsförderin an die Hochschule zurück gekommen. Sie erzählt uns etwas darüber, wie zu Beginn einer Promotion in ihrer Disziplin das Forschungsdesign aufgestellt wird, wie sie sich in Begriffsdefinitionen verlieren kann und natürlich auch wie es ist, in Zeiten von Corona mit einer Promotion zu beginnen. 

 Finja Mieths Engagement an der HAWK: https://www.hawk.de/en/node/14651

Promotionskolleg „Digitale Lebenswelten in Dörfern - Verantwortung und Steuerung der digitalen Transformation. Chancen und Risiken des digitalen Wandels für Dörfer“: https://www.uni-vechta.de/ispa/forschung/promotionsprogramm-digitale-lebenswelten 

Transkript

Finja
00:00:00
Es geht ja bei uns auch immer dann um die Forschungslücke. Eine Promotion kann ja nicht zu etwas gemacht werden, was es so schon gibt. Das heißt, man liest sich ein, schaut dann eben auch, dass man sich da wirklich in dieser Forschungslücke bewegt.
Florian
00:00:13
Junge Forschung! Der HAWK Forschungs-Podcast. Wissenschaft und Forschung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim Holzminden Göttingen.
Caroline
00:00:28
Hallo und herzlich Willkommen zum HAWK Forschungs-Podcast Junge Forschung! Heute mit der vierten Episode und einem Interview mit einer Promovierenden.Der Podcast Junge Forschung! ist eine Gemeinschaftsproduktion der HAWK Pressestelle und dem dortigen Redakteur Florian Aue, sowie dem HAWK Promotionskolleg, Caroline Maas, in meiner Person. Zunächst einmal begrüße ich Florian heute. Hallo Florian.
Florian
00:00:55
Ja, hallo Caroline. Ja, wir sind wieder hier und wir sind auch wieder verteilt, klar, wie auch bei den anderen Interviews. Und so ein bisschen um die räumliche Flächenverteilung geht es ja auch jetzt thematisch wieder. Denn es geht um welches Thema Caroline?
Caroline
00:01:06
Heute geht es um Digitalisierung von Unternehmertum, von kleinen und mittleren Unternehmen in Dörfern im ländlichen Raum. Dazu interviewen wir heute Finja Mieth, eine Stipendiatin im niedersächsischen Promotionsprogramm, die noch ganz am Anfang ihrer Arbeit steht, die zum 01.01.2021 begonnen hat in der Dorf-Forschungsgruppe von Ulrich Harteisen. Wir wollen sprechen über Digitalisierung und Unternehmertum in Dörfern. Hallo Finja.
Finja
00:01:41
Hallo zusammen.
Caroline
00:01:45
Schön, dass du da bist und dich zur Verfügung stellst für dieses Interview. Wie Florian schon gesagt hat, ist das ja auch etwas corona-typisches zurzeit, wir machen das alles digital, jeder sitzt zu Hause vor seinem Bildschirm mit Mikrofonen, und trotzdem können wir diese Interviews sehr schön führen. Ich möchte dich erst mal bitten, etwas von dir zu erzählen und zu deiner Person. Wer bist du Finja?
Finja
00:02:14
Genau. Ich bin Finja Mieth, bin jetzt 29 Jahre alt. Ich habe zunächst ein Bachelor Geografie in Göttingen gemacht, an der Universität, bin danach dann auch an die HAWK schon gewechselt, habe meinen Master dort in Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung absolviert. Ich war dann 2017 fertig mit dem Master-Studium und war dann rund drei Jahre in der Praxis und habe dort auch die verschiedenen Tätigkeiten kennengelernt, was eine wunderbare Basis ist für jetzt den Einstieg auch wieder in die Forschung, wie ich finde.
Caroline
00:02:48
Sehr schön, das heißt du bist ein Eigengewächs der HAWK aus Fakultät R und willst jetzt bei uns deine Promotion beginnen und dein Promotionsthema bearbeiten. Das ist sehr schön, wenn unsere eigenen Absolventinnen und Absolventen wieder zurückkommen, nachdem sie in der Praxis waren und an der Hochschule wissenschaftlich arbeiten wollen. Ich würde gerne mit dir anfangen auf deinen Titel zu gucken: „Digitalisierung und Unternehmertum in Dörfern“. Drei Begriffe, zu denen es bestimmt eine Menge zu erzählen gibt. Fangen wir doch mit dem ersten einmal an. Digitalisierung: was genau verstehst du darunter?
Finja
00:03:29
Digitalisierung ist natürlich ein riesiges Modewort, es wird von Jahr zu Jahr bekannter, es gibt sämtliche Begriffs-Kombinationen mit der Digitalisierung und, wie ich finde, kann man irgendwie auch fast alles darunter verstehen. Und deswegen ist auch sehr wichtig, das ein bisschen einzugrenzen. Digitalisierung ist, wenn man eine Mail schreibt, im Internet surfen, aber es kann natürlich auch noch viel technischer und konstruierter werden. Deswegen ist ein Anliegen für mich, dass ich hier in der Arbeit, die ich jetzt bearbeite, dort die sogenannte digitale Transformation untersuche. Die Digitalisierung an sich bedeutet erst mal nur, dass etwas bisher analog Vorliegendes in ein digitales Format umgewandelt werden kann.Aber ich denke es gibt natürlich kaum ein Unternehmen, das das nicht in irgendeiner Form, in einem Mini-bisschen digitalisiert hat, und deswegen möchte ich die digitale Transformation betrachten. Die greift etwas tiefer und sagt aus, dass eine Neu- oder Umgestaltung von Wertschöpfungsprozessen da sein muss unter Einsatz von digitalen Technologien. Das heißt es gibt entweder Geschäftsprozesse, Produkte oder auch Geschäftsmodelle, die unter Einsatz digitaler Technologien einen monetären Mehrwert für das Unternehmen bringen. Das heißt hier möchte ich etwas betrachten, was darüber hinaus geht über das Unternehmen hat eine Webseite, Ja oder Nein, es ist per E-Mail erreichbar. Das ist zwar im ländlichen Raum auch nicht bei jedem Unternehmen vorhanden, aber ich möchte da ein bisschen tiefer einsteigen und die sogenannte digitale Transformation betrachten.
Caroline
00:05:09
Das heißt also, digitale Transformation, dahinter steckt ein monetärer Mehrgewinn für die Unternehmen, beziehungsweise, dass die Wertschöpfungsprozesse genauer betrachtet werden. Ist das richtig?
Finja
00:05:29
Genau. Man kann sich das dann auch immer an Beispielen vorstellen. Ein digitales Produkt könnte zum Beispiel im ländlichen Raum ein Steuerberater sein, klassischerweise hat er seine Beratung vor Ort am Schreibtisch durchgeführt und bietet jetzt an eine digitale Steuerberatung an. Das Produkt an sich ist noch das gleiche, aber es wird jetzt eben monetarisiert dadurch, dass es digital angeboten wird und der Umkreis der Kunden natürlich viel größer gefasst werden kann. Oder wenn wir an ein digitales Geschäftsmodell denken, eine Handwerksfirma im Heizungsbau, da ist es heutzutage so, dass zum Teil dann Fernwartungs-Flatrates angeboten werden. Man zahlt einen monatlichen Betrag und die Handwerksfirma hat das ganze System im Blick, kann vieles von der Ferne schon regeln und man bezahlt so eine Flatrate, die man sonst eher aus anderen Bereichen kannten, für seine Heizung.
Caroline
00:06:27
Ok, das sind ja interessante Einblicke, die du da schon gewährst. Allerdings stehst du ja ganz am Anfang deiner Arbeit. Du bist also dabei dich mit der Begriffsdefinition mit der Begriffsschärfung zu beschäftigen. Also was verstehst du, was willst du unter Digitalisierung verstehen. Dann hast du schon gleich die Überleitung geschaffen zum nächsten Begriff in deinem Titel, dem Unternehmertum. Was sind denn das für Unternehmen, die du da untersuchen möchtest?
Finja
00:07:01
Genau, ich bin hier im ländlichen Raum und am Wirtschaftsstandort Dorf unterwegs. Das heißt, ich möchte auch so die klassische Unternehmerlandschaft der Dörfer, des ländlichen Raums hier in den Fokus nehmen. Das sind natürlich in der Regel nicht die Riesen-Unternehmen, sondern in der Regel sind es Solo-Selbstständige, Kleinstunternehmen bis zehn Mitarbeiter und damit das ganze rund wird, habe ich gesagt ich konzentriere mich bei meiner Arbeit auf die Definition KMU. Ich möchte kleine und mittlere Unternehmen untersuchen mit der Mitarbeiter Grenze bis zu 249, dass man da in seiner Forschung dann auch nicht plötzlich ein Ausreißer hat. Denn an der einen oder anderen Stelle gibt es eben doch auch mal größere Unternehmen im ländlichen Raum.
Caroline
00:07:45
Also von der Größe her willst du dich diesem Unternehmertum und dem Begriff mit der KMU annähern. Hast du auch vor bestimmte Branchen zu betrachten oder auch nicht zu betrachten?
Finja
00:07:57
Genau, das ebenfalls so klassisch für den ländlichen Raum. Ich möchte natürlich die ganze Unternehmerlandschaft betrachten. Was ein bisschen ausgeklammert werden soll, ist der reine Landwirtschaftsbetrieb. Die sind schon viel weiter digitalisiert, auch auf ganz andere Art und Weise. Es ist gar nicht so mit den Dienstleistern und Industrie und Produktion vergleichbar, deswegen soll der Landwirtschaftssektor ein bisschen ausgeklammert werden, aber ansonsten sämtliche Branchen. Aber dann auch unterschieden, dass man schaut, ob es in den Branchen unterschiedlich läuft.
Caroline
00:08:33
Der nächste Begriff, nachdem ich dich fragen möchte in deinem Arbeitstitel, sind die Dörfer. Was verstehst du unter Dörfern und wo, in welchen Regionen möchtest du arbeiten? Hast du dich da schon festgelegt?
Finja
00:08:47
Das Dorf kann man ja erstmal auch kommunalpolitisch abgrenzen. Ob jetzt ein Ort eben ein Stadtrecht hat oder es gibt ja auch noch so ein paar Sondersachen in Niedersachsen mit Flecken und da kann man erst mal so ein bisschen politisch ein Dorf abgrenzen. Aber ich denke es muss ein bisschen darüber hinausgehen, denn bei uns in Hessen zum Beispiel haben die Städte dann auch wieder Ortsteile, die an sich gesehen aber so ein geschlossenes kleines Dorf mit 300 Einwohnern sind und darum herum ist dann lange nichts, auch wenn sie dann kommunalpolitisch eigentlich zur Stadt gehören, deswegen muss man das da auch ein bisschen differenzierter sehen. Der ländliche Raum, es gibt ja nicht den einen ländlichen Raum. Das ist glaube ich auch etwas, an das man sich sehr gut herantasten muss, um da das noch auf Papier zu verschriftlichen. Ich bin Geografin vom Haus aus, das Promotionsthema ist ein geografisches, deswegen ist für mich auch ganz wichtig, dass ich eben auch verschiedene Standorte betrachte. Und hier möchte ich auf jeden Fall in drei Bundesländer gehen, um auch ein bisschen zu schauen, ob es da Unterschiede gibt, auch auf Grund der Raumstrukturen. Die Fördermittel-Politik macht jedes Bundesland selbst, das heißt auch so Digitalisierungsförderprogramme für Unternehmen, das unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Auch in der Qualität möchte ich schauen, ob da auch Unterschiede sind, wie das in verschiedenen Bundesländern wahrgenommen wird. Aber auch der Ausbau der technischen Infrastruktur ist Bundesländersache, da verfolgen die Bundesländer verschiedene Strategien. Und deswegen ist es für mich auch ein sehr interessanter Punkt eben in verschiedene Bundesländer zu blicken. Die konkreten dafür stehen noch nicht fest, aber da sollen auch verschiedene Dörfer betrachtet werden. Eins, was vielleicht etwas dichter am Oberzentrum dran ist, eins, was sehr weit weg von einem Oberzentrum ist, eins, was vielleicht dicht am Mittelzentrum ist, um da auch ein bisschen einfach verschiedene Raumstrukturen reinzubringen, um zu schauen, wie diese sich dann auswirken.
Caroline
00:10:51
Das scheint mir sehr vielfältig zu sein. Also unterschiedliche Bundesländer mit unterschiedlichen Förderstrukturen, Dörfer in unterschiedlichen Lagen, in unterschiedlich peripheren Lagen zu Städten oder größeren Gemeinden, Unternehmertum in allen möglichen Branchen, nur die Landwirtschaft bisschen ausgeklammert und anhand der Größe definiert. Das scheint mir sehr weit das Feld, sehr vielfältig. Mit welchen Methoden möchtest du dich denn dieser Vielfalt annähern und diese Vielfalt auch untersuchen?
Finja
00:11:29
Genau, als erstes müssen dann jetzt noch mal die Regionen oder Dörfer konkret benannt werden, damit man dann dort auf die entsprechenden Akteure zugehen kann. Dann plane ich erstmal in meinen Orten eine kleine Bestandsaufnahme zu machen für den Unternehmensbesatz, damit man überhaupt erst mal weiß, was ist so die Grundgesamtheit was haben wir überhaupt da, wer kommt denn überhaupt für die weitere Forschung dort in Frage. Als zweiten Step werde ich dann durch qualitative Leitfaden gestützte Experteninterviews mit Unternehmern führen. Dann auch wieder verschiedene Unternehmensgrößen, verschiedene Branchen und dann eben verteilt auf die verschiedenen Standorte, dass man da aus den Bereichen ein Sammelsurium der sogenannten Experten hat. Und das möchte ich dann auswerten und daraus schon mal erste Erkenntnisse gewinnen um dann das Ganze nochmal in einen Fragebogen für eine quantitative Befragung zu übertragen, die dann in den Untersuchungsorten flächendeckend verteilt werden soll und dann hoffentlich auch einen größeren Rücklauf bietet, um dann nochmal so Grundaussagen treffen zu können.
Caroline
00:12:39
Also du willst dich mit qualitativen Interviews dem Thema annähern und dann mit Fragebögen quantitativ deine Thesen entweder stützen oder widerlegen. Habe ich das richtig verstanden?
Finja
00:12:52
Genau. Im ersten Schritt erstmal so herantasten, von den Unternehmern hören, was berührt die, wo hängt es, wie sind auch vielleicht die Zukunftsprognosen. Und ich denke, dass man daraus dann eben auch sehr gut Fragenkategorien für so eine quantitative Befragung entwickeln kann aus den ersten realen Ergebnissen.
Caroline
00:13:13
Welche Zugänge hast du dir denn überlegt? Du hast ja gesagt, dass die Dörfer noch nicht feststehen und damit auch die ersten Interviewpartner noch nicht feststehen. Wie willst du denn an die Leute rankommen?
Finja
00:13:25
Ich möchte zum Beispiel hier, Ich wohne im Werra-Meißner-Kreis ganz im Norden von Hessen, hier habe ich auch die letzten zwei Jahre gearbeitet im Bereich der Wirtschaftsförderung und im Bereich der Digitalisierung. Deswegen bietet es sich sehr gut an, den Werra-Meißner-Kreis auch als Untersuchungsregionen zu nehmen, denn ich habe hier Kontakt zu allen Bürgermeistern, zu vielen Unternehmern, sodass ich davon ausgehe und hoffe, dass ich hier sehr gut reinkomme. Der Werra-Meißner-Kreis ist auch ein sehr peripher gelegener Kreis. Es gibt ein Digitalisierungsranking, da ist deutschlandweit aller Landkreise der Werra-Meißner-Kreis fast auf dem letzten Platz gelandet. Deswegen denke ich, es ist eine sehr spannende Sache und bietet sich der Landkreis sehr gut an, und bei den anderen Landkreisen hoffe ich, dass ich vielleicht über Bekannte, Dritte da mal jemanden kennen, der einem Türöffner sein kann. Und ich denke auch, dass man über Wirtschaftsförderung, Handwerkskammern, Industrie und Handelskammern, dass man da vielleicht die Geschäftsführer für sich und das Projekt gewinnen kann, dass die auch nochmal gute Tipps geben können, in ein Unternehmen dann reinzukommen, damit man jetzt vielleicht auch nicht bei jedem Unternehmen einzeln an der Tür klopfen muss pro Region, vielleicht auch mal der Bürgermeister, dass man da irgendwie rankommt, der einen vielleicht auch in das Unternehmen rein empfiehlt, das ist meine Hoffnung.
Caroline
00:14:50
Das heißt deine Praxis Tätigkeit, die du nach dem Master in der Wirtschaft gesammelt hast oder ich glaube du warst in einer Behörde, in der Wirtschaftsförderung, gesammelt hast, diese Kontakte helfen dir jetzt bei deiner wissenschaftlichen Arbeit. Da schließt sich die Frage an, was du denkst, wie oder was für Ergebnisse du erzielen möchtest, die dann wiederum in die Praxis zurückfließen, denn wir an den Fachhochschulen werben ja ein Stück für unsere wissenschaftliche Arbeit auch damit, dass wir einen hohen Praxisbezug haben und auch einen hohen Transferbezug, so dass also die Ergebnisse unmittelbar wieder zurückfließen. Hast du dir dazu auch schon Gedanken gemacht, was dein Produkt vielleicht sein soll am Ende?
Finja
00:15:39
Also ich hoffe, dass es auf jeden Fall Erkenntnisse für Wirtschaftsstandorte im ländlichen Raum bietet, das man sich vielleicht auch nicht mehr so klein fühlen muss als Wirtschaftsstandort im Wettbewerb mit Metropolregion. Das ist so ein bisschen meine Hoffnung, dass da Ergebnisse reinkommen, die dem ländlichen Raum Mut machen, dass vielleicht eben der Ausbau von guter Infrastruktur bedeutet, dass wieder was geht, dass wieder mehr geht. Das denen Akteuren im ländlichen Raum an die Hand zu geben und zu sagen: das sind die Faktoren, die den Unternehmern wichtig sind. Das habe ich rausbekommen, jetzt werbt damit und dann kann hier was laufen.
Caroline
00:16:22
Wenn man so ganz am Anfang eines solchen Promotionsprozesses steht wie du jetzt, was sind denn so die klassischen oder typischen Tätigkeiten, die man so zum Einstieg in ein Thema macht und braucht?
Finja
00:16:39
Genau, erst mal mit dem eigenen Titel auseinandersetzen, auch immer wieder ein bisschen überdenken passt das überhaupt so, umso tiefer man einsteigt. Dann denkt man doch über einzelne Wörter nach, tauscht sie gegebenenfalls aus, dass man erst mal sich da ein bisschen im Klaren ist was sagt mein Titel schon aus. Dann natürlich ein bisschen quer lesen in der Literatur. Es geht ja bei uns auch immer um die Forschungslücke, eine Promotion kann ja nicht zu etwas gemacht werden, das es so schon gibt. Das heißt man liest sich ein, schaut dann eben auch, dass man sich da wirklich in dieser Forschungslücke bewegt, tastet sich dann an die einzelnen Definitionen mal so ein bisschen ran, schaut welche Leute haben dazu was geschrieben, passt das so, setzt das in Relation zueinander, dass man erstmal so das Ganze ein bisschen klar für sich im Kopf kriegt. Und was dann als nächstes eigentlich immer so ansteht ist die Forschungsfrage oder die Forschungsfrage mit Unterfragen, dass man dort eben noch mal seinen Titel runter bricht in einzelne Bereiche, in einzelne Fragen, um sich dem ganzen Thema dann auch zu nähern, damit man überhaupt einen roten Faden hat mit was möchte ich dann am Ende der drei Jahre beantwortet haben. Denn diese Forschungsfragen sind natürlich auch so der Grundstein, wenn man jetzt für sein leitfadengestütztes Experteninterview die Fragen konstruieren will, dann braucht man eben den roten Faden der Forschungsfragen, um immer wieder auch abzugleichen: passt das noch dazu? Muss ich vielleicht an mein Forschungsfragen auch im späteren Prozess noch mal was ändern oder muss ich an meinem Leitfaden was ändern, damit er wieder zu den Forschungsfragen passt? Dann natürlich immer eine Literaturrecherche, aber auch Literaturrecherche natürlich zu den Methoden, denn das ist natürlich auch immer fundiert auf Literatur.
Caroline
00:18:20
Das heißt die letzten fünf Monate hast du in erster Linie gelesen und deine Fragestellung geschärft. Kann man das so zusammenfassen?
Finja
00:18:35
Genau. Viel gelesen, viel recherchiert, konkretisiert, strukturiert. So erst mal in alles eine Struktur eigentlich bringen, damit man einen Plan hat für die drei Jahre.
Caroline
00:18:43
Ja, also ein Forschungs-Design erstellen. Ist das so?
Finja
00:18:49
Genau.
Caroline
00:18:54
Und hast du das alles allein im stillen Kämmerlein da wo du bist in Großalmerode gemacht oder hast du Möglichkeiten dich dazu auszutauschen?
Finja
00:19:04
Aufgrund von Corona bin ich jetzt weitestgehend auch im sogenannten Home-Office, arbeite auch zuhause hier auf dem Dorf. Das funktioniert auch gut. Natürlich fehlt mir auch so ein bisschen der Kontakt, an sich habe ich auch ein kleines Büro an der HAWK, wo ich dann auch arbeiten kann, wenn Corona dann hoffentlich mal überwunden ist. Aber natürlich bin ich hier jetzt auch nicht ganz allein, ich habe auch Betreuungsgespräche mit meinen Betreuern, dann bin ich ja eingebettet in das Stipendienprogramm von mehreren Hochschulen. Dort sind wir aktuell acht Stipendiaten, dort finden auch Online-Veranstaltung statt. Natürlich würde man die auch gerne mal live sehen, so wie es eigentlich gedacht war, aber da bin ich auch froh, dass wir da schon mehrere Termine hatten, dass wir uns mit denen bisschen austauschen. Da treffen wir uns auch intern mit den Studis da einmal im Monat bei Zoom und tauschen uns auch ein bisschen aus, wo wir gerade stehen. Dann hört man noch mal was von den anderen und die haben ja auch alle so das Oberthema Digitalisierung, auch wenn es danach in komplett andere Bereiche als bei mir geht, aber doch kann man da von dem einen oder anderen auch was mitnehmen oder sich gegenseitig mal einen Tipp geben und so, dass man hier im Home-Office nicht völlig vereinsamt.
Caroline
00:20:17
Da bist du also in wissenschaftliche Dialoge und Formate eingebunden. Was sind denn die andere für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in diesem Bereich Digitalisierung forschen in der Gruppe, von der du gerade gesprochen hast?
Finja
00:20:32
Es ist ein sehr interdisziplinäres Team. Auch die Professoren sind sehr interdisziplinär, da sind viele noch aus dem Bereich der Sozialwissenschaft würde ich mal grob umreißen, die sich auch so mit den Alten auf Dörfern und Digitalisierung beschäftigen. Dann geht es aber auch schon Richtung Architektur, es sind auch zwei dabei, die architektonische Dinge und Planungsprozesse auf Dörfern betrachten. Dann einer ist auch dabei mit Mobilität und selbstfahrenden Bussen auf dem Land, also sehr breit angelegt. Es ist so wie ich finde aktuellen nichts dabei, was meinem sehr ähnlich ist, aber trotzdem sehr spannend.
Caroline
00:21:18
Und mit welcher Universität und anderen Hochschulen arbeitet ihr da zusammen?
Finja
00:21:22
Das sind auch in dem Programm verschiedene Universitäten, die noch mitmachen. Bei mir ist es dann die Universität Vechta mit dem dortigen geografischen Bereich und dem Professor Born, der offiziell auf dem Papier mein Erstbetreuer ist.
Caroline
00:21:39
Und hier an der HAWK? Jetzt hast du gesprochen über den wissenschaftlichen Austausch in dieser Gruppe der Stipendiat*innen und wer ist an der HAWK für dich Ansprechpartner und auch für so einen wissenschaftlichen Austausch zur Verfügung?
Finja
00:21:54
Mein HAWK-Betreuer ist der Professor Harteisen, den ich auch schon aus meinem Masterstudium sehr gut kenne Das eine sehr schöne Zusammenarbeit und Betreuung. Natürlich freut man sich dann auch, wenn man dort mal wieder mehr kollegial im Büro vielleicht irgendwann zusammensitzen kann. Aber auch da werde ich ein bisschen eingebunden in so die Teammeetings der dort beschäftigten aus der Abteilung, was jetzt ja auch nur online ist, aber auch da werde ich eingebunden und kann mit dabei sein. Und die kenne ich auch noch aus meinem Studium und Tätigkeiten in Götting, sodass ich mich da auch schon ein bisschen Zuhause fühle, weil das keine Fremden für mich sind.
Caroline
00:22:35
Ok. Und hast du denn eigentlich auch Interesse in der Lehre mitzuarbeiten und deine Ergebnisse oder deine forschende Tätigkeit auch in Lehre einfließen zu lassen?
Finja
00:22:49
Auf jeden Fall. Ich finde es total spannend und das denke ich, macht mir auch Spaß. Wenn sich da eine Möglichkeit ergibt, dass man eingebunden werden kann, dann würde ich das auf jeden Fall auch gerne wahrnehmen wollen.
Caroline
00:23:03
Ich frage häufig an der Stelle ungefähr in den Interviews nach den Ups and Downs, die es bisher so gab in der Zeit. Nun bis jetzt erst seit einem halben Jahr dabei, hast du denn schon so Phasen gehabt, wo du dich geärgert hast, dass irgendwas nicht klappt und dass irgendwas nicht so gut ist?
Finja
00:23:25
Ja, auf jeden Fall. Allein einfach ein bisschen so, dass man sich doch im Home-Office manchmal ein bisschen vereinsamt vorkommt und nicht mal irgendwie so „Ich komm da nicht weiter, hast du mal kurz eine Idee, einen Anreiz für mich?“ fragen kann, das schreibt man jetzt nicht irgendwem per Mail oder so, das fehlt mir ein bisschen. Und dann auch der ganze Begriff der Digitalisierung, wenn man in den einschlägigen wissenschaftlichen Literatur-Suchprogrammen da was sucht, man wird irgendwie erschlagen und findet nicht genau das, was man eigentlich denkt, was es geben müsste, dass Leute das so definiert haben, sondern sehr viel. Und ich habe noch nicht so mein Literaturwerk im Bereich Digitalisierung gefunden, weil es irgendwie so viel gibt und dann finde ich doch irgendwie dadurch dann unpassend und das frustriert mich dann immer ein bisschen.
Caroline
00:24:13
Gab es schon eine Situation, wo dich auch über etwas gefreut hast, wo du dir gedacht hast das war jetzt aber richtig gut, das macht Spaß?
Finja
00:24:20
Ja, ich freue mich immer, wenn ich es schaffe etwas gut abzugrenzen, weil dann für mich irgendwie da so eine Tür zu geht zu den Dingen, wo ich dann festgestellt hab, das gehört nicht mehr dazu. Und dann freue ich mich, dass ich irgendwie da so klar sage: da mache ich die Tür zu, das gehört nicht mehr rein. Dann muss ich mich damit nicht mehr beschäftigen, sondern dann kann ich mich auf das fokussieren, was wirklich wichtig ist. Deswegen freue ich mich immer, wenn ich irgendwie so eine Idee hab und wieder eine neue Struktur reinbekommen, bisschen am roten Faden so weiter gestrickt, dass ich weiß, ich bin auf dem Weg und nicht irgendwie so ganz weit weg von meinem Weg, und dann freue ich mich, wenn ich so eine Erkenntnis habe, dass das zum Weg gehört.
Caroline
00:24:56
Das ist gut. Dann wünsche dir auf jeden Fall, dass das so bleibt und dass das auch der größere Part ist, der dann bleibt. Was denkst du denn, du hast, glaube ich, eine Laufzeit von dem Vorhaben für drei Jahre von dem Stipendium. Die ersten sechs Monate sind um. Was würdest du dir denn wünschen, wenn jetzt alles ideal läuft, wo du am Ende des Jahres 2021 mit deinem Projekt stehst?
Finja
00:25:29
Ich hoffe, dass das alles so funktioniert, wie ich es mir vorstelle, dass ich Interviewpartner rechtzeitig bekomme, dass dort auch in den Regionen das Projekt mit offenen Armen empfangen wird, dass man dort auch begeistert ist, sodass ich es dort auch relativ einfach hab mit meinen Ideen voranzukommen, die Ergebnisse dann auch rechtzeitig hab und dann, sag ich mal fristgerecht irgendwie in den drei Jahren zum Abschluss komme und mit einer Qualität, dass ich auch zufrieden bin, dass ich da meinen roten Faden in allem habe. Ja, da würde ich mich sehr freuen, wenn das so klappt.
Caroline
00:26:02
Also zum Ende des Jahres hin das Forschungs-Design soweit erstellt zu haben, die Zugänge sind gesichert, die Dörfer sind ausgewählt und die ersten Interviews können geführt werden.
Finja
00:26:17
Genau.
Caroline> Das ist ambitioniert. Ich hoffe und wünsche dir, dass das so gelingen mag. <v Finja
00:26:17
Danke.
Caroline
00:26:28
Florian.
Florian
00:26:39
Ja Caroline, ich habe völlig gespannt zugehört und bin bei solchen Themen auch immer persönlich ein bisschen daran interessiert, weil ich auch so ein bisschen aus dieser Informationsmanagement-Ecke komme und auch selbst so ein bisschen Wurzeln auf dem Dorf habe. Ich habe zwei Fragen, und zwar so ein bisschen nach deiner Rolle, die du da dann spielen wirst, auch in den Dörfern, hast du dir da schon irgendwie Gedanken gemacht, wie dich da die Leute sehen werden?
Finja
00:26:56
Ich hoffe, dass es positiv aufgenommen wird und dass die auch erfreut sind, dass sich jemand mal so mit denen im ländlichen Raum beschäftigt. Das sind ja doch vielmals so verstecktere Unternehmen, die jetzt vielleicht auch nicht unbedingt erwarten würden, dass sie Fokus einer Forschung werden und dass die vielleicht dann auch ein bisschen zugänglicher sind, da in den Städten doch mehr große Forschungssachen und Befragungen und hier und da stattfinden. Und da hoffe ich, dass ich beim Dorf jetzt nicht irgendwie die 100. bin, die anfragt und die man dann ablehnen, weil es die 100. ist, sondern dass man dort einfach mit offenen Armen empfangen wird und die Leute sagen cool, endlich beschäftigt sich mal jemand mit uns, denn wir sind hier schon seit 100 Jahren Familientradition. Wir wachsen stetig, wir haben so viele Mitarbeiter, und wir freuen uns, wenn wir das jetzt endlich mal jemanden so erzählen können, das ist bisschen meine Hoffnung.
Florian
00:27:49
Vielleicht noch mal interessehalber die Frage: du bist ja auch selber, hast du gesagt, auch in der Wirtschaftsförderung unterwegs gewesen, vorher schon beruflich, also das Thema ist nicht komplett neu für dich. Ich weiß bei der Forschung muss man sich auch mal so ein bisschen davon frei machen, was man selber sozusagen schon an Vorurteilen oder vielleicht Erwartungen mitbringt, aber trotzdem stelle ich mal die Glaskugel-Frage, was glaubst du denn wirst du herausbekommen bei deinen Untersuchungen?
Finja
00:28:11
Ich hoffe, dass ich rausbekomme, dass endlich jetzt so dieses Riesenhemmnis mit „das Dorf hat schlechtes Internet“ gebrochen ist, denn an vielen Orten kann das Dorf genauso gut sein wie die Metropolregion, beziehungsweise sogar besser als Gewerbestandorte in der Metropolregion. Ich hoffe das rauskommt, dass es jetzt gerade anfängt, dass dieses Hemmnis nicht mehr als Hemmnis gesehen wird, sondern dass Unternehmer sagen ja cool ich hab hier super schnelles Internet, die Gewerbeflächen oder Mieten der Büroräume sind hier so günstig. Warum soll ich jetzt irgendwie noch nach München oder Göttingen oder Hamburg, da eine super teure Miete, Kaufgrundstücke und so weiter, wenn ich das hier irgendwie auf dem Land total günstig bekomme, habe gutes Internet, ich kann mit meinen Kunden weltweit per Videokonferenz alles erledigen, kann meine Server Standorte weltweit vernetzen und biete meinen Arbeitnehmern ein adäquates Umfeld, denn in der Stadt ist es auch schwieriger für meine Arbeitnehmer ein Häuschen zu finden und auf dem Land sind dort die Grundstücke günstig, das heißt, dass es vielleicht auch ein bisschen beim Fachkräftemangel hilft, wenn die Unternehmen sich so bisschen breiter verteilen auf dem Lande. Und das ist so ein bisschen meine Hoffnung, dass ich Ergebnisse in diese Richtung generieren kann. Um einfach dann auch dem ländlichen Raum da so einen positiven Kick zu geben und zu sagen die Zukunft, da kann noch was passieren.
Florian
00:29:42
Ja da durch die Corona-Zeit, vielleicht auch sogar sowieso so ein Shift stattfinden könnte. Jetzt gibt es da schon so die ersten Anzeichen, dass ich viele überlegen so ihre Wohnsituation in den Städten zu überdenken und vielleicht auch zu sagen ok jetzt, warum müssen wir uns in dieser engen Stadt jetzt irgendwie herumschlagen.
Finja
00:29:57
Definitiv. Durch die Corona-Krise hat sich eine viel stärkere Ungebundenheit von Raum und Zeit ergeben. Es kann jetzt von überall Dinge angeboten werden, vielleicht auch noch ein Beispiel aus meinem privaten Bereich. Ich gehe mit meinem Mann zur Tanzstunde, also klassischer Tanz, ist natürlich was man vorher mal gedacht hat etwas, was klar Präsenz benötigt, da muss man nach Göttingen dann fahren zur Tanzschule, tanzt dort und dann fährt man wieder nach Hause. Jetzt seit sieben Monaten irgendwie der zweite Lockdown und wir tanzen jetzt online. Der ganze Unterricht, dann ist praktisch ja auch egal, wo man wohnt und man spart sich darin auch die Fahrzeit. Die Tanzlehrerin ist dieselbe, die anderen Paare sind dieselben, nur dass wir jetzt in unserer größeren Küche stehen, Laptop und Zoom aufgebaut, und dann läuft der Unterricht. Ich denke davon, von diesen ganzen Dingen, die sich hier bei Corona entwickelt haben, es wird nicht alles so bleiben, aber es wird einiges auch, denke ich, so sein und dass eine Tanzschule, die nie darüber nachgedacht hat, irgendwie mal in weiterem Kreis Kunden irgendetwas anzubieten, wird vielleicht sagen, es wird natürlich nicht Standard werden online zu tanzen, aber vielleicht den einen oder anderen Kurs auch mal online für Leute, die jetzt vielleicht keine Zeit oder keine Lust haben, immer da hin zu fahren. Da werden wir doch einiges mitnehmen.
Florian
00:31:16
Standard-Online-Tanz habe ich jetzt gerade gehört. Könnte eine neuer Standard werden.
Caroline
00:31:25
Ja super, vielen Dank. Vielen Dank, Florian, vielen Dank Finja. Das war ein sehr schönes Interview und ich finde du hast sehr begeistert erzählt und bist doch voller oder bist voller Elan zu Beginn deiner Arbeit und ich wünsche dir, dass du deine Begeisterung behältst und dass du erfolgreich bist mit deiner Promotion und deine Ergebnisse dann vielleicht wirklich zur Stärkung des ländlichen Raums beitragen. Herzlichen Dank für das Interview heute.
Finja
00:31:51
Vielen Dank euch auch für die Zeit. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Caroline
00:32:03
So Florian, das war das vierte Interview der ersten Staffel im HAWK Forschungs-Podcast Junge Forschung! Und wir bedanken uns wieder mal bei unseren Hörerinnen und Hörern für ihre Zeit und ihre Aufmerksamkeit und laden herzlich dazu ein, wer auch sich und seinen Promotionsvorhaben, seinen Forschungsschwerpunkt im Rahmen dieses Podcasts vorstellen möchte, ist möchte, ist herzlich dazu aufgefordert sich bei Florian Aue in der Pressestelle zu melden oder bei mir, Caroline Maas vom HAWK Promotionskolleg. In diesem Sinne herzlichen Dank und bleiben Sie alle fit und gesund.
Music
00:32:41
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